Ausbildung bei der Feuerwehr Arheilgen

Für einen reibungslosen Dienstablauf bei der Feuerwehr ist eine fundierte Ausbildung und die kontinuierliche Fort- und Weiterbildung unabdingbar.

Durch die FF Arheilgen wird die Ausbildung auf Standortebend durchgeführt, um das Fachwissen aufrecht zu erhalten und auszubauen.

Zusätzlich zur eigenen Standortausbildung werden auch Lehrgänge auf Stadt- bzw. Kreisebene und Landesebene durchgeführt. Im Folgenenden werden nun die gängigsten Lehrgänge erläutert, die in der Regel während der Feuerwehrzeit absolviert werden.

Für die Lehrgänge auf Stadt-/Kreisebene stellt die FF Arheilgen ebenfalls Kreisausbilder. Dies sind Feuerwehrangehörige, welche ihr Wissen weitergeben möchten und hierfür einen Lehrgang "Kreisausbilder" an der Hessischen Landesfeuerwehrschule (HLFS) in Kassel absolviert haben.

Grundlehrgang

Am Anfang einer jeden Feuerwehrkarriere steht der Grundlehrgang an. Bei diesem Grundlehrgang werden den - meist jungen - Feuerwehrmannanwärtern die feuerwehrtechnischen Grundlagen, ihre Rechte und Pflichten und einige praktische Tipps für den Einsatz näher gebracht.

Der Grundlehrgang ist der Basislehrgang, welcher als Grundlage für die folgenden Lehrgänge dient und auf Kreisebene stattfindet. Der Grundlehrgang für die Freiwilligen Feuerwehren, auf der Kreisebene "Stadt Darmstadt" wird bei der FF Arheilgen durchgeführt. Als Ausbilder fungieren sowohl die ehrenamtlichen Kreisausbilder der Freiwilligen Feuerwehren als auch die Kreisausbilder der Berufsfeuerwehr.

Voraussetzungen für den Lehrgang ist die Vollendung des 16. Lebensjahres, die körperliche und geistige Eignung für den Feuerwehrdienst sowie einen aktuellen, erfolgreich abgeschlossenen Erste-Hilfe-Lehrgang.

Sprechfunklehrgang

Der Sprechfunklehrgang findet ebenfalls auf Kreisebene statt und wird durch die Feuerwehr Darmstadt selbst ausgebildet. Der Lehrgang findet in der Regel bei der FF Eberstadt und der Berufsfeuerwehr statt.

In diesem Lehrgang werden die korrekten Abläufe von Funkgesprächen gelehrt und geübt, sowie Grundlagen über das Funksystem, die Gesprächsarten oder beispielsweise der Unterschied zwischen dem Fahrzeug- und Einsatzstellenfunk erläutert.

Der Besuch dieses Lehrgangs ist nach Vollendung des 18. Lebensjahres sowie einer erfolgreich abgeschlossenen Grundausbildung (Grundlehrgang) möglich.

Atemschutzgeräteträgerlehrgang I

Der Atemschutzgeräteträgerlehrgang I (Atemschutzlehrgang) schließt sich an die Grundausbildung an und wird ebenfalls auf Kreisebene bei der Berufsfeuerwehr durchgeführt.

Bevor man an diesem Lehrgang teilnehmen darf, muss man eine arbeitsmedizinische Untersuchung nach G 26.3 erfolgreich absolvieren, welche zum Tragen von umluftunabhängigen Atemschutzgeräten erforderlich ist.

Anschließend werden in diesem Lehrgang in theoretischen Einheiten die Gefahren der entstehenden Gase bei einem Brand und deren Auswirkungen auf unseren Körper, aber auch hilfreiche Methoden zum Absuchen eines Raumes unter Nullsicht erklärt.

An praktischen Lehrgangstagen werden Gewöhnungsübungen mit dem Atemschutzgerät durchgeführt. Im Anschluss daran steht ein Kennenlernen der Atemschutzübungsstrecke an, in welcher das Arbeiten in engen, dunklen Räumen trainiert wird.

Zum Aufweisen der körperlichen Belastung bei einem Atemschutzeinsatz, zeigen auch vergleichsweise einfache Aufgaben - wie das Treppensteigen im Schlauchturm - wie sehr der Körper mit immerhin circa 25 Kilogramm zusätzlichem Gewicht beim Atemschutzeinsatz belastet wird.

Atemschutzgeräteträgerlehrgang II

Aufbauend auf den Atemschutzgeräteträgerlehrgang I folgt Teil II.

Der sogenannte CSA-Lehrgang befähigt zum Tragen von Chemikalienschutzanzügen und ermöglicht somit dem Träger ebenfalls das Arbeiten in besonders gefährlichen Bereichen, in denen eine Gefahr durch Säuren, Laugen und anderen Chemikalien besteht.

Der CSA schützt aber auch gegen Atemgifte, die hautresorbierbar - also über die Haut und Schleimhäute aufgenommen werden können - sind und bieten somit einen Kontaminationsschutz und gewähren mehr Sicherheit als nur die Feuerschutzkleidung und der umluftunabhängigen Atemschutz.

Maschinistenlehrgang

Als weiteres Lehrgangsangebot steht ebenfalls auf Kreisebene der Maschinistenlehrgang auf dem Programm

In diesem Lehrgang wird den Teilnehmern Fachwissen im Umgang mit den feuerwehrtechnischen Gerätschaften, wie beispielsweise die Feuerlöschkreiselpumpe oder motorbetriebene Aggregate und Geräte erläutert.

Neben dem theoretischen Verständnis für die Abläufe während dem Betrieb, wird auch praktisch die richtige Bedienung geübt.

Für Maschinisten, die später auch als Einsatzfahrer eingesetzt werden sollen, werden ebenfalls noch straßenverkehrsrechtlich relevante Gegebenheiten, die während der Einsatzfahrt zu beachten sind, näher gebracht.

Motorkettensägenführerlehrgang

In folge von Naturereignissen, wie Sturmböen, Starkregen und Gewitter, kommt es immer wieder vor, dass vereinzelt Äste herab fallen oder ganze Bäume umstürzen zu drohen, beziehungsweise diese bereits gestürzt sind und Verkehrswege blockieren oder Sachschäden im privaten und öffentlichen Raum hervorrufen.

Zur Beseitigung dieser Unwetterschäden werden bevorzugt verbrennungsmotorbetriebene Kettensägen verwendet.

Da die Arbeiten mit der Kettensäge jedoch sehr gefährlich sind, bedarf es vor dem Arbeiten mit diesen Gerätschaften eines eigenen Lehrgangs.

In diesem Lehrgang werden die Gefahren der Arbeitsgeräte aufgewiesen und die richtigen Schnittweisen erklärt, welche anzuwenden sind, wenn ein Baum unter Zug oder Spannung steht.

Truppführerlehrgang

Beim Truppführerlehrgang werden die Kenntnisse und Fähigkeiten weitergegeben, welche zum Führen eines eigenständigen Trupps - der kleinsten taktischen Einheit im Feuerwehreinsatz - befähigen.

Besondere Wichtigkeit erhält hierbei die Vermittlung der besonderen Verantwortung als Truppführer für den eigenen Truppmann sowie für die sorgfältige Ausführung des jeweiligen Einsatzauftrages.

Dies waren nun die grundlegenden Lehrgänge für den aktiven Feuerwehrdienst. Dieses Lehrgangsspektrum wird für jeden Feuerwehrmann angestrebt, um bei jeder Einsatzlage vollständig einsetzbar zu sein.

Nach den oben beschriebenen Lehrgängen auf Kreisebene folgen weitere, vorzugsweise Führungslehrgänge, auf Landesebene an der Hessischen Landesfeuerwehrschule (HLFS) in Kassel.

Dies wären beispielsweise Gruppen- und Zugführerlehrgänge oder aber auch Lehrgänge, welche den besonderen Umgang im Einsatz mit gefährlichen Stoffen und Gütern schulen.

Desweiteren bietet die HLFS auch Fortbildungsseminare an. Hier sei als Beispiel die Brandsimulationsanlage genannt, in welcher Atemschutzgeräteträger das taktische Vorgehen in Brandräumen üben können.